03. bis 05.06.2016 Meissen-Magdeburg-Mammuth-Marathon Unser erstes Mal!
Die Logistik bei einer Streckenfahrt ist immer eine Herausforderung. Wollen alle Teilnehmer an der Veranstaltung teilnehmen, so sind vor oder nach dem Ereignis Umsetzzeiten einzuplanen. Besser ist es, wenn sich ein Freiwilliger findet, der als Chauffeur zur Verfügung steht. In diesem Jahr hat sich Gerhilds Hartmuth für diesen Dienst bereitgefunden - Danke!
Noch besser war für uns die Abholung von zuhaus (Vereinsmitglieder wohnen auch außerhalb von Stralsund) am Freitagnachmittag. Der Vereinsbus kam von Stralsund an Bernau vorbei und hatte Platz auf Trailer und Sitzbank für zwei Mitpaddler. Auf unserem Weg über die A13 ereilte uns die Nachricht, dass andere Teilnehmer am Marathon bereits 45 Minuten Stau bei Ruhland erleben mussten. Wir wollten schon abfahren, aber Google meinte, dass mit nur 7 Minuten Stau zu rechnen wäre. Als wir bei Ruhland ankamen, war der Stau auch bereits Geschichte. In Meißen angekommen, erwartet uns Ruppi, der Organisator vom Kanu Klub Börde Magdeburg, schon auf dem Elberadweg vor der SG Kanu Meißen. Der Staufahrer hatte uns einige Zeltstellen reserviert - so wurden erst einmal die Zelte errichtet. Danach gab es Bier und Grillfleisch, Begrüßung von bekannten Teilnehmern und Kennenlernen von Anderen. Die ersten Blicke auf den Fluss zeigte, dass die Elbe ordentlich strömte - die Regentänze der Fahrtenleitung hatten sich also ausgezahlt. Nach ein paar netten Gesprächen legte sich die Betriebsamkeit - die meisten Teilnehmer waren schon im Schlafsack.
Samstag
Die Veranstaltung beginnt um 6 Uhr mit dem Start - wer's glaubt?
Vor 4 Uhr ist bei vielen die Nacht vorbei. Es wird geraschelt, gefrühstückt, gepackt und abgelegt. Ruppi möchte zwar das Tor erst ab 6 Uhr öffnen, das ist aber eine Illusion. Wir sind auch schon vor 5 Uhr zu Gange, reißen auch das Zelt ab, weil wir das Hartmut nicht noch zumuten wollen. Frühstück an Land ist bei uns Pflicht - frisch gekochter Tee und Brötchen müssen schon sein. Dann wird das Boot gerüstet und 5:45 Uhr zum Wasser getragen.
Dann geht es los - die Elbe liegt im Nebel, der Dom ist nur zu erahnen. Lockere und dichtere Nebelzonen lösen sich bis 8 Uhr immer wieder ab.
Gegen 9:30 Uhr sind wir auch bei der Fahrtenleitung angekommen. Der Fluss ist abwechlungsreich, strömt relativ schnell und man kann Unterschiede bei breiteren und engeren Abschnitten erkennen. Die Fauna ist mit den üblichen Reihern, Schwänen, Enten, Krähen und Kormoranen gespickt, auf und vor dem Deich sind Schafe und Rinder nicht selten. Greifvögel und Fische gab es auch zu sehen, tief fliegende Schwalben, stehende und stürzende Weihen ebenso.
Und noch viel mehr Paddler, mit denen man ein Schwätzchen halten kann. Gegen 11 Uhr sind wir in Torgau. Die ersten drei Boote sind durchgefahren, wir hielten am Ruderersteg an, legten das Boot auf die Wiese und besuchten den Kanu Club. Dort hatten die Vereinsmitglieder Kartoffelsuppe mit Würstchen, Kuchen und Getränke vorbereitet. Immer mehr Paddler kommen zur Mittagspause dazu, auch Mitpaddler von anderen Fahrten kommen als wir wieder zur Abfahrt rüsten. Während wir essen ist auf dem Fluß ein Motorenlärm zu vernehmen gewesen, was uns später noch weiter ärgern sollte.
Später kommt uns das Muhboot entgegen - einfach lustig, aber mit einer Welle, die sich noch mehrere Kilometer hält. Von hinten nähern sich nahezu gleichzeitig ein paar Speedboote, die uns beidseitig überholen. Das passierte auch noch öfter bis zur Preetscher Slipanlage. Wenig später holten uns Floppe und Caro (in Stralsund gern gesehene Paddler aus Hamburg) ein und begleiteten uns bei netten Gesprächen. Nach dem Mittag machte sich Müdigkeit breit - ein Kaffee im Boot wäre schon toll gewesen.
Den ganzen Tag hatten wir schöne Sonne bei etwa 25 °C und Wind etwas unter 3 Bft.
Gegen 15:30 Uhr ist die Reise auch schon wieder vorbei - der Übernachtungsstopp Elser ist erreicht. Der Kanuverein Harmonie hat ein tolles Bootshaus, eine große Zeltwiese und Hartmuth hat den Bus mit dem Gepäck schon geparkt. Dann heißt es wieder Zeltbau, duschen und Kaffee kochen. Mit Kuchen, Klön und Gerstenschorle verbringen wir den Nachmittag, müssen dann zum Abendessen zu Arndts Biergarten - Spargel auf fast allen Tellern. Abends wird noch weiter geklönt und bald der Schlafsack aufgesucht.
Sonntag
Eigentlich sollte man denken, dass die Paddler nach 120 km Paddelstrecke lange schlafen. Weit gefehlt - nahe unseres Zeltes gibt es gegen 4 Uhr schon die ersten Diskussionen... Lange halten wir es auch nicht mehr im Zelt aus. Nach Frühstück und Zeltabbau sind wir kurz vor 6 Uhr auf dem Wasser, was über die Nacht noch etwas gestiegen war.
Leider ließ die Strömung oder die Konstitution nicht so hohe Geschwindigkeit wie am Vortag zu - es ging nur zäh vorran. Teile der Strecke kannten wir ja schon von der Mittelelbefahrt und der Berg- und Tal-Rallye. Nach Dessau kam Neuwasser. In Aken, am Köthener Kanu Club, gab es die obligatorische Mittagsrast. Wir bekamen sogar einen frisch gebrühten Kaffee und vertilgten unsere Brote. Nun lagen noch 45 km mit noch mehr Leistungsverlust vor uns - 15 km vor Magdeburg legten wir noch eine Badepause mit folgender Kuchentreibepause ein.
Erst gegen 17 Uhr sind wir am Magdeburger Kanu Club. Nach Duschen, Laden und Verabschieden ging die Reise auch schon wieder heim....
Den ganzen Tag war es mit 28 °C bei wolkenlosem Himmel und etwa 2 Bft enorm gutes Paddelwetter. Ob uns das bei einer Wiederholung auch wieder so passieren wird?
Und jetzt noch die Pegel zum Vergleich für die kommenden Jahre....
Pegel Meißen: 2,44 m
Pegel Torgau: Sa 1,63 m; So 1,91 m
Pegel Dessau: Sa 1,56 m; So 1,78 m
Pegel Magdeburg: So 1,41 m
Fazit: Fünf SKC-Kanuten fuhren an zwei Tagen je 243 Kilometer bei hervorragenden Bedingungen ein.
Autoren: Ariane&Carsten