Im Anschluss an den Hiddensee-Marathon findet die Stralsunder Kanuwoche statt. An fünf Tagen zeigen wir euch einige der schönsten Touren rund um Stralsund. Je nach Wetterlage werden die geplanten Touren in der Woche getauscht oder es werden Alternativen angeboten.
Sonntag - Begrüßungsfahrt und Rettungsübung
Der Hiddenseemarathon ist Geschichte - viele Teilnehmer rüsten zum Aufbruch, die Teilnehmer der Kanuwoche treffen nacheinander ein. Gegen Mittag ist die Zeltwiese einmal durchgetauscht - der Marathon-Orga-Pavillon zog von der Wiese vor dem Bootshaus auf die Zeltwiese als Social-Area mit zwei Biertischgarnituren um. Dort finden sich auch schnell bekannte Gesichter ein - Gerhild hat sich angesichts der 18-Uhr-Viertelfinalbegnung mit deutscher Beteiligung (Fussball-EM) dazu breitschlagen lassen die Einführungsrunde und das Booteladen schon vor 18 Uhr abschließen zu lassen. Gegen 14 Uhr sind wir dann fast alle mit Stefan und Gerhild auf dem Wasser. Der Wind läßt eine Dänholmrunde in diesem Jahr nicht zu, so geht es in Richtung Parower Haken. Stefan zeigt mit Pfeife und Kommandos, wie sich die Gruppe in der Woche zusammen bewegen soll. Am Parower Haken sammeln wir uns zum üblichen Stern - ein Gruppenerlebnis, was einfach schön ist.
Im Anschluß an die Sonntagsfahrt wurde seit dem letzten Jahr eine Rettungsübung ausgeführt. Waren im vergangenen Jahr nur wenige Teilnehmer bereit, in das Wasser zu gehen, war es diesmal Pflicht und alle konnten zeigen, dass sie mit Hilfe ihr Boot wieder besteigen konnten, Floppe sogar mit Reentry-and-Roll. Nach dem Trockenlegen wurden die Boote auf die Trailer und einen Bus geladen.
Montag - von Barth nach Barhöft (oder Stralsund)
Kurz nach 8 Uhr konnten alle Busse bepackt und bestiegen werden - es ging nach Barth, um im Bodden nach Barhöft zu paddeln. Die Einsetzstelle in Barth liegt unweit des Hafenzentrums, wo die Teilnehmer auf die Fahrzeugumsetzung Eis essend warten konnten.
Mit Rückenwind und Surfwelle kommt das Feld gut vorran. In der Fahrrinnne auf der Grabow haben die Windwellen auch schon mehr als einen halben Meter, der Surf ist auch mit dem WK640 gut. In Niesdorf gab es auf einen Fahrrad-Rastplatz mit Badewiese die obligatorische Mittagsrast - hier trafen wir auch zufällig Matthias vom Verein als Radler.
Der weitere Weg nach Barhöft war unspektakulär schön - leichter Rückenwind und Naturblicke. Auf dem Weg formte sich eine Gruppe von Streckenpaddlern, welche die 14 km bis Stralsund per Boot, nicht mit dem Bus zurücklegen wollten.
Abendgestaltung: Bei Grillgut und Getränken verbrachten wir gemeinsam den Abend.
Dienstag - Darßer Ort
Unsere Abfahrt war wieder gegen 8 Uhr - Ziel: Ahrenshoop. Vor zwei Jahren wurde mit der gesamten Gruppe am Strand die Brandung begutachtet und nach ehrlicher Einschätzung der Teilnehmer die Ostseetour auf den Bodden verlegt. In diesem Jahr waren die Kanuten vorgewarnt und die Brandung auch nicht so extrem, so dass die Gruppe die Ostseefahrt angehen wollte. Dies hieß Abladen der Boote und Umsetzen der Fahrzeuge nach Prerow. Alle Boote kamen gut durch die Brandung und warteten im seichten Wasser auf das Sammeln der Gruppe.
Auf dem Weg zum Darßer Ort hielt sich die Gruppe nahe der Küste und auch ganz gut zusammen. Vor dem Naturschutzgebiet legen wir noch einmal für eine längere Pause an - auch diesmal ging es ohne Verluste durch die Brandung heraus und hinein.
Dann ging es noch eine Weile an der Küste entlang, bis wir in Richtung Tonne Darßer Ort West die geschützten Bereiche neben uns lassen mussten. Schöne Fotomotive gab es immer wieder...
Irgendwann erreichte die Gruppe die Tonne Darßer Ort West und fuhr nicht zur Tonne Darßer Ort Ost sondern nur zur Naturschutzgebiet-Begrenzungstonne. Dort teilte sich das Feld recht schnell - Henning fuhr mit leicht falscher Richtung vor, nahezu das ganze Feld hinterher.
Mittwoch - Hiddensee
Der Tag versprach nicht das schönste Strandwetter, aber wir sind ja Wassersportler - es ging mit den Bussen nach Poggenhof auf Rügen. Die geplante Tour hätte uns im Wieker Bodden nach Dranske geführt, jedoch der südliche Wind, der am Nachmittag auch noch westlicher und stärker werden sollte, hätte die Rückfahrt doch zu einer Keulerei gemacht. So wurde kurzerhand umdisponiert - auf nach Hiddensee. Leider waren schon auf dem Weg nach Poggenhof die ersten Tropfen auf der Windschutzscheibe - das Einsetzen war fast trocken, aber dann fing wieder ein Niesel an.
Da wir als Begleiter auch einen Bildungsauftrag haben und die Kanuwoche dazu dient, "Neulingen" die Küstengewässer nahezubringen, erklären wir auf dem Weg von Poggenhof nach Vitte den Bug, die Verlandung am Bessin und die Zeltmöglichkeit im Segelhafen von Vitte. Dann ging es an der Hiddenseeküste nach Süden, an der Fährinsel vorbei nach Neuendorf. Als wir zwischen Fährinsel und Neuendorf über die flachen Bereiche fuhren, kam ein heftiger Schauer hernieder - nun waren die Paddeljacken nass.
Dann überquerten wir die Neuendorfer Fahrrinne und die Sonne kam wieder heraus.Auf Hiddensee ging es natürlich wieder zu Rosis. Eis oder Sturmsack und Kaffee waren zu vertilgen. Leider war die Temperatur am Tag nicht ohne Sonne erträglich. Unser Spaziergang zum Gellen endete auch am Südende von Neuendorf, weil sich die angesagte Ablegezeit schon wieder näherte. Die Rückfahrt nach Poggenhof ging recht schnell, auch weil sich die Sonne schon wieder hinter Wolken versteckte.
Nach dem Laden der Boote ging es gemeinsam nach Rambin. Die Abendgestaltung sollte die Inselbrauerei übernehmen. Die Kanuten konnten sich in der Pommernscheune mit einem Snack stärken und auch anderes erwerben. Dann startete die Bierverkostung - 4, 8 oder 12 Sorten - wir wählten 8 Sorten. Es startete mit einem spritzigen Gebräu, was einem Sekt nahekam, ging dann mit immer mehr Alkohol bis zu einem Stout, was mir die Lust auf mehr nahm. Die anderen Tische zogen noch weitere 4 Sorten durch, bis uns der Kellner nach einer kleinen Besichtigung der Abfüllung aus dem Laden kompromitierte. Da wir keine Busse mehr in Rambin hatten, liefen wir zum Bahnhof - der nächste Zug sollte uns nach Stralsund bringen. Der ließ planmäßig auf sich warten... Im Zug schaffte es der Schaffner kurz vor Stralsund uns ein paar Fahrscheine zu verkaufen - zum Glück wenige. Nach weiterem Klönen auf der Zeltwiese ging es auch schon wieder in das Bett.
Donnerstag - Kreideküste Jasmund
Donnerstags wird üblicherweise die Jasmunder Kreideküste bewundert. Die Woche über sah es für die Tour nicht so gut aus, am Vorabend schon besser... Also ging es mit den Bussen wieder nach Rügen. Auf dem WoMo-Parkplatz Neu-Mukran wurden die Boote von den Trailern auf den Strand gebracht. Auf unruhigem Wasser ging es gen Norden an Sassnitz vorbei.
Kaum war das Feld an Sassnitz vorbei, riss die Wolkendecke auf und die Sonne tauchte das Meer und die Kreide in tolle Farben. Auf dem Wasser vor der Kreide hatten wir guten Schiebewind und Surfwellen, was nach Passieren der Stubbenkammer jedoch aufhörte.
Zur Mittagsrast steuerten wir den Hafen von Lohme an. Die Einer konnten am neuen Steg auf die Wiese gebracht werden, die Zweier blieben im Vorbecken. Wir holten beim Fischer leckeren Räucherfisch für den Abend und ein paar Fischbrötchen für die Hand. Dann ging es auch schon wieder auf das Wasser. Bis Glowe frischte der Wind auch wieder etwas auf und kam auch 'mal wieder von vorn. Im Hafen wartete auch schon Hartmut - der diesjährige Vereinsunterstützer auf der Landseite - auf die Fahrer, um die Busse aus Neu-Mukran nachholen zu können. Die restlichen Kanuten konnten Fisch und Eis in Glowe genießen. Als die Busse und Trailer zurückkamen war noch kaum einer der Teilnehmer zusehen, die Boote wurden dann schnell verladen und die Heimfahrt nach Stralsund angetreten.
Abends referierte Matthias von SKC über Faszien - die Funktion von Muskeln und Bindegewebe. Das Ganze war lehrreich, unterhaltsam und mit Übungen zum Mitmachen gespickt.
Freitag - Strelasund
Im letzten Jahr gab es am Freitag eine Fahrt von Gristow nach Stralsund - das wurde angesichts der Windprognose auch in diesem Jahr angegangen. In Gristow hatten wir die Möglichkeit, bei Kajak4You Boote und sonstiges Equipment zu gucken und zu erwerben. Um nicht gegen den Wind und in zu hohen Boddenwellen paddeln zu müssen, hatte Wanderwartin Gerhild die Devise ausgegeben, immer unter Land zu bleiben. Der Strelasund hat nur wenige echte Verlandungszonen (Halbinsel Devin und Steinort), wo man sich als Paddler an der Fahrrinne orientieren muss. So blieben wir meist landseitig, kreuzten dann vor Steinort die Fahrrinne, um an Steinort noch einmal eine kurze Pause einlegen zu können. Weit vor dem Dänholm ging es dann wieder über die Fahrrinne - hier waren die Seitenwellen zusätzlich zum Schiffsverkehr schon unangenehm. Ohne durch den Hafen zu fahren, ging es direkt zum Steg.
Zum Abschluß der Kanuwoche wurde der Grill noch einmal angeheizt und bei lustigen Getränken und netten Gesprächen die Woche beschlossen.
Fazit: Auch in diesem Jahr hatten wir wieder viele nette Kanuten bei den Touren zur Kanuwoche zu Gast. Danke an alle die Mitglieder des Vereins, die diese tolle Woche vor und hinter den Kulissen möglich machen. Bei Erlebnissen in Natur und auf dem Wasser hatten wir Spaß und konnten Horizonte erweitern....
Autor: Ariane&Carsten