Stralsunder Kanuwoche 2020

 

-- 28.6. bis 3.7.2020 --

 

 

Corona ist wohl das Wort des ersten Halbjahres 2020. Wir haben lange für die Durchführbarkeit der Kanuwoche gekämpft und 11 Tage vor dem Start das Ok für unser Hygienekonzept durch das Gesundheitsamt erhalten.

 

Sonntag – Anreise und Kennenlernen

Nach der Abreise der Marathonteilnehmer und einer Zwischenreinigung der öffentlichen Anlagen trafen die Teilnehmer der Kanuwoche sukzessive ein. Der Plan sah für den Sonntag eine kurze Kennenlerntour mit Sicherheitsübung vor – aufgrund der zeitlich entzerrten Anreise nicht in diesem Jahr. Dafür gab es schon am Sonntag vor dem Laden der Boote auf die Trailer, den obligatorischen Informationen zur Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung einer Ausbreitung von Covid-19 und der Verkündung unserer Pläne für die Woche bei idealem Sommerwetter eine Teilnehmervorstellungsrunde.

 

Montag – 32 km auf der Ostsee

Hatten wir im vergangenen Jahr starke Winde, so sah die Wochenwettervorhersage auch 2020 nach wechselhaften Bedingungen aus. Der voraussichtlich einzige Tag für eine ausgedehnte Ostseetour sollte der Montag werden. Das hieß nach dem Holen der Mietbusse eine längere Fahrt nach Glowe auf die Insel Rügen.

Vom Strand in Glowe ging es nach Bad in der Ostsee, Eis und mit kaum merklicher Luftbewegung bei herrlichem Sonnenschein in Richtung Lohme. Zweigeteilt booteten wir zur Mittagsrast im Hafen Lohme am Slipanlagensteg und dem Strand aus. Weiter ging es in Richtung Nationalpark Jasmund – Kreideküste mit Großer Stubbenkammer, Königsstuhl und Victoria-Sicht.

Im Verlauf des Vorbeipaddelns an der Kreideküste außerhalb der Nationalpark-Kernzone zogen über dem Land dunklere Wolken auf. Es kamen Wellen auf. Der Wind frischte auf. Die Wellen wurden höher. Es grummelte am Himmel – wir hatten noch 2,5 km bis ins sichere Sassnitz zu paddeln. Dann ging es schnell – die Wolken kamen mit einsetzendem Regen über die Küstenlinie auf das Wasser – Gewitter. Das hieß für alle: Sicherheit an Land suchen – Notanladen nahe der Piratenschlucht, das Gewitter abwarten und die Körper warmhalten. Und vor allem der Wapo unsere ungeplante, aber geglückte und nur in diesem Notfall gestattete Landung an der Nationalparkgrenze melden.

Keine 60 Minuten später wurden die Boote vorsichtig wieder zu Wasser gelassen und an Sassnitz und dem Fährhafen Mukran vorbei zum Zielstrand in Neu-Mukran gepaddelt. Eine kleine Seekrankheit wurde auf den letzten Kilometern mit Päckchen im V-Schlepp zum sicheren Ziel gebracht.

In Neu-Mukran gab es vor der Rückfahrt nach Stralsund noch Fischbrötchen – ein langer Tag ging zu Ende.

 

Dienstag – 22 km über die Peene

Starke Winde waren für den Tag angesagt – keine Chance mit der Gruppe auf die Bodden oder die offene See zu paddeln. Dafür gibt es jedoch im Stralsunder Umland schöne Alternativgewässer. Diesmal fuhren wir mit den Trailern nach Demmin – zur Stadt, wo sich Trebel, Tollense und Peene treffen.

Wir paddelten bei westlichem Wind in Richtung Osten durch das Peenetal, sahen diverse Vögel, ein paar wenige andere Wassersportler und viel, viel Natur. Zur Mittagsrast wurde im Hafen Loitz gestoppt und das Gelände erkundet. Das Wetter war leidlich stabil, der Wind böig und der Himmel hatte auch etwas Feuchtigkeit für uns. Die mäandernde Peene hielt auch immer wieder kurze Gegenwindstrecken für uns bereit. Bis zum Tourende am Wasserwanderrastplatz Alt-Plestlin war es auch schon nicht mehr weit.

Nach der Rückkehr auf das Vereinsgelände wurden die Eindrücke der bisherigen Tage bei Genuss von Grillgut und Getränken und natürlich mit "Corona-Abstand" rekapituliert.

 

Mittwoch – 20 km auf dem Bodden

Der Wind blies noch immer aus West – eine Boddentour mit Abdeckung ward gesucht. Wir fuhren mit den Trailern nach Damgarten zum dortigen Ruderverein, um in das Flüsschen Recknitz einzusetzen – nicht für eine erneute Flusstour sondern, um den westlichen Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft zu erkunden.

Wir paddelten bei schönem Sommerwetter auf den Saaler Bodden, dann vorbei an Ribnitz, Körkwitz und Dändorf zur Mittagsrast in Dierhagen. Mit Räucherfisch und Fischbrötchen gestärkt paddelten wir weiter unter Land am Fischland vorbei – nur 500 Meter weiter westlich tobten die Wellen am Weststrand. Wir hatten inzwischen schöne Surfwellen und sahen Kirche und Seefahrtsschule von Wustrow sowie die Silhouette vom Künstlerort Ahrenshoop und booteten im Hafen von Althagen aus.

Mit den Trailern ging es wieder zurück nach Stralsund.

 

Donnerstag – 30 km auf dem Bodden

Die Wetterlage schien sich nicht wirklich ändern zu wollen – eine weitere Bodentour wurde für den nächsten sonnigen Tag ausgesucht. Da hätten wir auch am vergangenen Abend in Althagen bleiben können – es ging zum Start wieder aufs Fischland. Das Einbooten ging so gut wie das Ausbooten – der Rückenwind unterstützte das Paddeln schon kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafen Althagen mit angenehmen Surfwellen – alle Teilnehmer kamen gut voran, einige hatten richtig Spaß – Einer sogar mit etwas zu viel Übermut zur halben Eskimorolle im Flachwasser. In Richtung Osten schaut man gleich nach dem Start am Horizont auf eine ausgedehnte Schilfbarriere - hindurch führt nahe dem Darßer Fischerörtchen Born der Kawistrom. Hier ist auch der Ausgangspunkt für eine Stipvisite in den Borner Bülten – die erwähnte Schilfbarriere. Mehrere größere Schilfinseln bieten Verstecke und Schutz für Vögel. Auch ein kleines, altes Ferienhaus ist in den Bülten zu finden.

Wir paddelten nach diesem Naturgenuss weiter in Richtung Nadelhaken auf den Bodstedter Bodden, wo ein Seeadler unsere Truppe begrüßte – wieder mit schönen Surfwellen bis zum Prerowstrom. Von Prerow aus fahren Ausflugsdampfer durch den Prerowstrom zu einer großen Boddenrundfahrt und als Fähre nach Pruchten oder Fuhlendorf an das Festland. Unsere Tour fand in Prerow nach langsamem Wiedereintritt von Natur in Zivilisation ihr Ende. Von dort ging es mit den Trailern zurück zum Vereinsgelände, wo erneut der Grill angeheizt wurde.

 

Freitag – 14 oder 30 km auf Ostsee und Strelasund

Der letzte Tag der Kanuwoche sollte bei wenig nachlassendem Westwind wieder auf die Ostsee gehen. Im Vorfeld der Tour wurde das Streckenpotential der Teilnehmer ausgelotet. Die Masse der Kanuten hatte sich vorgenommen, eine längere Strecke zu paddeln. So konnten wir die Rückgabe der Mietbusse bereits für den Vormittag planen und den Nachmittag für stressfreies Paddeln nutzen. Wir trailerten alle Boote in das Fischerdorf Barhöft, südlich von Hiddensee – der sonnenreichsten Insel Deutschlands. Die Boote wurden an den Strand gelegt – es ergab sich in der Wartezeit wegen der Busrückgabe genug Zeit für ein Bad in der flachen Bucht vor Barhöft. Auch an diesem Paddeltag meinte es die Sonne gut mit uns – das Wasser war angenehm warm.

Mit Eintreffen der Fahrer konnten wir gemeinsam durch die Barhöfter Rinne vorbei am Bock und Gellen auf die Ostsee paddeln. Dabei hatten wir eine gute Gegenströmung, die uns auf dem Rückweg unterstützen können würde. Die Wellen auf der Ostsee waren moderat, so dass wir am Strand von Hiddensee nahe des Gellenleuchtfeuers anzulanden versuchten. Nach und nach kamen die Kanuten durch die mäßige Brandung unfallfrei an den Strand.

Nach dem Bad in der Ostsee und während der Stärkung mit mitgebrachten Speisen bemerkten wir das Aufbriesen des Windes. Die Wellen wurden etwas höher – es wurde Zeit die Boote wieder auf die Ostsee zu bekommen. Unterstützt von den Begleitern wurden die Teilnehmer ohne Kenterung durch die Brandung gebracht.

Auf dem Rückweg nach Barhöft wurden wir durch die Strömung in die Bodden unterstützt. Vor Barhöft teilte sich das Feld – ein Trailer brachte einige Kanuten mit ihren Booten zurück nach Stralsund, die restlichen Kanuten paddelten in durchgemischten Booten zum Verein über den Kubitzer Bodden und den Strelasund zum Vereinssteg.

Eine ereignisreiche Kanuwoche ging mit abendlichen Gesprächen und lustigen Getränken auf dem Vereinsgelände zu Ende.

 

Durch das Tragen der Coronamasken waren die Busfahrten in diesem Jahr weitestgehend Schlafwagenfahrten – frische Luft, körperliche Anstrengung und gefiltertes Atmen ließen die Teilnehmer schnell in Ruhe versinken.

Wir hoffen, dass die Woche den Teilnehmern gefallen hat und sie Spaß mit uns beim Paddeln hatten. Ihr seid herzlich eingeladen, im kommenden Jahr wieder mit uns auf salzigem Wasser zu paddeln. Am 1.1.2021 wird die Anmeldung auf unserer Homepage freigeschaltet.

Unser Dank geht an die Mitglieder des Vereins, die diese tolle Woche vor und hinter den Kulissen möglich gemacht haben. Bei Erlebnissen in Natur und auf dem Wasser hatten wir mit allen Teilnehmern Freude und konnten Horizonte erweitern....

 

Autor: Ariane&Carsten

Bilder: Timm, Bernd, Carsten

 

 

19. Hiddenseemarathon – im Zeichen von Corona

-- 26. bis 28.6.2020 --

 

Wie in den vergangenen Jahren öffnete die Anmeldung zum Marathon am 1.1. - die Meldungen trafen nach und nach ein. Dann kam das Virus. Die Vorsicht und Unsicherheit zwang viele Veranstalter, ihre Events abzusagen. Lange haben wir über die Notwendigkeit der Absage oder Verlegung diskutiert und entschieden: es gibt keinen Plan B - wir versuchen, die Planungen aufrecht zu halten und hoffen, dass die Lage nicht eskalieren würde. Alle Aktivitäten liefen mit dem Credo: wir wollen nicht Ausgangspunkt einer Infektionsverteilung sein und Dritten damit schaden. Zyklisch wurden die Angemeldeten und Aspiranten über den Planungsstand informiert – eine Absage war jederzeit möglich.

 

Am 15.6. war es soweit: Gerhild konnte den Marathonfreunden mitteilen „es ist vollbracht!! Wir haben das OK vom Gesundheitsamt, das heißt, Ihr könnt Euch vorbereiten und wir starten von 0 auf 100 in 11 Tagen.“.

 

In den Tagen vor dem Marathon wurden die durch das Hygienekonzept proklamierten Änderungen der Veranstaltungsdurchführung auf den Weg gebracht. Das Gelände wurde durch wenige Helfer unter Einhaltung der Hygieneregeln vorbereitet. Alle Teilnehmer waren über die veränderten Regeln informiert und reisten diesmal erst am Freitag an, bauten ihre Zelte auf, registrierten sich und hörten die Renneinweisung – stetig gesteigerte Vorfreude.

 

Der Morgen des Rennens - Die Wettervorhersage versprach einen wunderschönen Paddeltag – Sonne, angenehme Temperaturen, leichte Brise. Die Melde- und Begleitboote waren auf dem Wasser und bewegten sich zu ihren Positionen. Nach dem Einbooten zum 6-Uhr-Hauptstart ging es auch schnell auf die Tour… Ebenso entspannt gingen die schnellen 7-Uhr-Spätstarter auf die Strecke.

Das zweite Meldeboot war in diesem Jahr ein kleines Schlauchboot – vor der Hucke schwer zu finden, aber von allen Teilnehmern erfolgreich angesteuert.

Am frühen Nachmittag erreichten die ersten Kanuten das Ziel am Steg – 70 Kilometer in 6:47 – starke Leistung! Nach und nach trafen alle Teilnehmer ein – der Berliner Amaruk als Schlussboot wurde von den Teilnehmern gefeiert.

 

Siegerehrung – etwas anders, aber doch dem Rahmen gerecht, bekamen alle Teilnehmer Urkunde und Applaus für die erbrachte Leistung. Das abendliche Beisammensein unter freiem Himmel war mit Abstand ein schöner Ausklang.

 

Wir danken unserem Vorstand, dass er den Mut und die Beharrlichkeit aufgebracht hatte, den Widrigkeiten zu trotzen und die Veranstaltung durchzuführen. Ebenso müssen alle Teilnehmer lobend Erwähnung finden – Ihr wart äußerst diszipliniert, habt die neuen Regeln verantwortungsbewusst befolgt und Eure Paddelleistung ist jedes Jahr auf‘s Neue beeindruckend.

 

Wir hoffen, alle Helfer und jede Menge Teilnehmer zum 20. Hiddenseemarathon im Sommer 2021 - dem härtesten Offshorerennen Deutschlands - wieder in Stralsund zu treffen.

Mehr Informationen findet ihr auf hiddenseemarathon.de

 

Autor: Ariane&Carsten

Bilder: Ina, Bernd, Carsten

 

 

Es geht wieder los :D

-- 18. Mai 2020 --

Seit zwei Wochen schon durfte individual oder in Kleinstgruppen der Kajaksport wieder vom SKC-Gelände ausgeübt werden.
Nun wurde das Training in vollem Umfang eröffnet. Das Erwachsenen, als auch das Jugendtraining finden wieder zu den geplanten Zeiten statt.
Aber die Trainingsumstände sind noch immer stark durch COVID 19 beeinflusst. So sind die Umkleiden, der Sportboden, der Kraftraum sowie die Toiletten nicht zur Benutzung freigegeben.

Trotz der Einschränkungen ist es schön sich wieder mit anderen Sportlern austauschen zu können und gemeinsam auf dem Sund paddeln zu gehen. Mit besserem Wetter wird die Gruppenstärke hoffentlich auch wieder anwachsen ;)

 

 

Autor/Bilder: TeeKay

Recknitzfahrt

 

-- 15. März 2020 --

 

Erstmal kurz was zur Recknitz.

 

Die Recknitz stellt die historische Grenze zwischen Mecklenburg und Vorpommern dar und ist heute »ganz nebenbei« ein artenreiches Naturschutzgebiet und eine wunderschöne Urlaubsregion.

Früher diente sie als Handelsweg zur Ostsee. Heute ist das Recknitztal ein Landschaftsschutzgebiet.

Der 88,9 km lange Fluss entspringt nördlich von Teterow und mündet in den Saaler Bodden bei Ribnitz-Damgarten. Im Jahr 1250 wurde die Recknitz erstmalig urkundlich erwähnt. Aus dem slawischen Wort rêka (=Fluss) wurde der heutige Name abgeleitet. Ab Tessin ist es ganzjährig möglich, die Recknitz mit dem Kanu zu befahren.

An einigen Stellen erreicht die Recknitz Tiefen von bis zu 4 Metern, fließt aber größtenteils gemächlich entlang urwüchsiger, grüner Flussufer. Im Zuge vieler Renaturierungsarbeiten, welche das Gebiet landschaftlich attraktiver gestalteten, wird an einigen Stellen der Recknitz aus dem geplanten Vogelschutzgebiet eine Sumpf- und Schilfwildnis erwachsen.

Quelle: vorpommern.de

 

Nun kurz zu unserer Tour.

 

Bei Sonnenschein, 4 °C und ein wenig Wind haben wir im bereits erwähnten Ribnitz-Damgarten, unsere Boote zu Wasser gelassen und sind 14 Kilometer die Recknitz stromaufwärts gepaddelt.
Auf einem kleinen, sehr kleinen, Wasserwanderrastplatz haben wir eine Pause eingelegt, nun schon bei weniger Sonnenschein. Anschließend sind wir die 14 Kilometer wieder zum Ausgangspunkt zurück gepaddelt.

Das oben erwähnte Artenreichtum können wir mit dieser Paddeltour bestätigen, denn wir haben einen Mink am Ufer sitzen sehen, beobachten können wie ein Biber in die Recknitz sprang und sich ein Wildschwein im Schilfgürtel versteckte… nur nicht gerade sonderlich gut ;). Außerdem flogen Milane, Bushade, Kraniche und andere Vögel den Fluss entlang.

 

 

Mit dieser Tour haben wir 112 km für den Verein erpaddelt.

 

 

 

Autor & Bilder: TeeKay

 

10. Dessauer Berg&Tal-Rallye 2020 - verschoben

Am vergangenen Wochenende waren wir einen Teil der Wettkampfstrecke bei der 37. Mittelelbefahrt angucken. Der Wasserstand war sehr gut – die10. Rallye versprach ob der Wettervorhersage wieder sehr schnell zu werden.

Dann erreichte uns jedoch folgende Nachricht:

Die für das Wochenende geplante 10. Berg- und Talrallye muss leider verschoben werden. Grund ist eine so genannte Allgemeinverfügung der Stadt Dessau-Roßlau, die ab Sonnabend sämtliche – also auch kleinere – Veranstaltungen wegen der COVID-19-Infektionen untersagt. Die Jun­kers Paddel­ge­mein­schaft sucht nach einem neuen Termin. Bis dahin: bleibt gesund und vergesst das Paddeln nicht.

 

Also musste ein Ersatzprogramm her. Wir paddelten im Berliner Süden mit Freunden, die das Wochenende auch für die Rallye freigehalten hatten.